Chronologie 1235-1700

Grabmal in der Seitenkapelle: Dietrich von Plieningen d.Ä. 1485.

1235
Ersterwähnung der St.-Martins-Kirche. Elisabeth von Steinheim bekommt von den Grafen von Calw das Patronatsrecht.

1255
Gründung des Klosters Mariental in Steinheim.

1260
Nach dem Übergang der Kirche an das neugegründete Kloster mussten die Nonnen die Verpflichtung übernehmen, jedes Jahr an St.-Martin-Abend (11. November) eine Jahrzeit zu Ehren St.-Martins zu halten. Dazu war das ganze Landkapitel im Murrgau, das heisst, die Geistlichen des Murr- und Bottwartales bis nach Besigheim, eingeladen. Es ist anzunehmen, dass sie eine der Hauptkirchen im Murgau war.

1456
Die Orte Röhrach, Fürstenhof und Wüstenbachhof werden von dem Sprengel der St.-Martins-Kirche nach Rietenau eingepfarrt.

1485
Dietrich von Plieningen wird in der Seitenkapelle der Kirche beigesetzt.

1499
Kleinbottwar wird selbständige Kirchengemeinde und aus dem Sprengel St.-Martin ausgepfarrt.

1553
Reformation des Klosters.

1557
Der letzte katholische Pfarrer amtiert bis zu diesem Jahr. Weil er die Reformation nicht gleich annehmen will, wird er in Marbach für einige Tage in den Turm gelegt. Er stirbt im Jahre 1568 als evangelischer Pfarrer in Schützingen. Pfarrer Samuel Halbmaier hält am Dreieinigkeitstag die erste evangelische Predigt.

1565
"Die Altäre unserer Lieben Frau und St. Veit werden abgebrochen, noch stehen zwei Altäre, der Fronaltar und St. Martin, der ist Hußherr" (Klostertagebuch

1595
Die Klosterkirche wird zur Ortskirche, eine Orgel wird angeschafft.

1604
Besuch des Herzogs, das Orgelspiel gefällt ihm nicht, er gibt Geld für die Reparatur. Martin Geiger wird zum Dekan nach Marbach geschickt, um das Orgelspiel zu erlernen. Aus Angst vor Übergriffen wird die Orgel ausgebaut und im Ort versteckt.

1632
muss wegen Hochwassers mit dem Schiff in die Kirche gefahren werden.

1634
Viele Einwohner samt dem Schultheiß Hans Trautwein und Pfarrer Bloos werden ermordet. Kirche und Turm abgebrannt, die große Glocke soll zur Sicherheit oberhalb des Ortes in der Murr versenkt worden sein, die verbliebenen Glocken sind geschmolzen. Schultheiß Bader verkaufte den Metallklumpen für 40 Gulden. Rietenau hat ein komplettes Geläute, aber bei der Verwaltung in Steinheim 90 Gulden Schulden, sodass Bader die Gemeinde Rietenau bittet, mit einer Glocke die Schuld abzutragen.

1635
Stiftung von Rat Mütschilin von 1000 Gulden zum Wiederaufbau der Kirche, 200 Gulden für das Pfarrhaus und 100 Gulden für das Schulhaus.

1636
Weil die Kirchenbücher verbrannt sind, legt Pfarrer Härlin bis 1644 neue an.

1639
Der Ort hat noch 84 Einwohner.

1642
Letzte Taufe eines Kindes in der ehemaligen Klosterkirche.

1644
Der Ort hat keinen eigenen Pfarrer mehr und wird von Pleidelsheim aus versorgt.

1647
Die Pfarrfamilie Pfaff zieht auf und versorgt den Ort über drei Generationen.

1650
Kirche wieder hergestellt.

1652 
Eine Glocke wird in Auftrag gegeben.

1653
wird berichtet, dass die Kirche 54 Fuß lang und 46 Fuß breit ist.

1654
An die Hallenkirche werden Seitenschiffe angebaut.

1656
Turm ist wieder hergestellt (6,0 x 6,0 x 25 m hoch)

1684
Eine Glocke wird der Firma Neubert in Königsbronn in Auftrag gegeben.

1685
Die Orgel wird von Michael Schmahl, gebürtig aus Kamens in der Lausitz, gefertigt und eingebaut. Er heiratet die Steinheimer Schultheißentochter und gründet seine Familie.

1698
Die Glocken, welche beim Franzosen-Einfall 1693 erhalten blieben, werden bei dem aus dem Elsass stammenden Wandergießer Rossier zum Umguss in Auftrag gegeben. Die Glocken wurden in der ausgebrannten Ruine des Stiftes Backnang gegossen und läuteten am Friedensfest, am 21. August, zum ersten mal. Die Bevölkerung stiftete eine neue Turmuhr und vieles andere zur Ausstattung der Kirche.